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Radikale offene Tumornephrektomie (Schnittoperation)

Die vollständige Entfernung einer Niere (im Idealfall ohne Entfernung der gleichseitgen Nebenniere) als Schnittoperation ist eine Standardprozedur bei großen Nierentumoren bzw. bei Verdacht auf das Vorliegen eines Tumorthrombus in der nierenvene oder vergößerten Lymphknoten im Computertomogramm.

Der operative Zugang erfolgt über einen Flankenschnitt auf der betroffenen Seite entlang der elften oder zwölften Rippe, je nach Lokalisation des Tumors. Alternativ kann ein transperitonealer oder thorakoabdominaler Zugang gewählt werden. Über diesen Flankenschnitt werden das Retroperitoneum (Lokalisation der Niere) eröffnet und die benachbarten Organe (Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz und Darm) geschont.

Die Leitstrukturen der Niere (Harnleiter, Nierenarterie und Nierenvene) werden hierbei dargestellt. Nach Durchtrennugn des Harnleiters und der Nierengefäße kann die Niere in der Fettkapsel im Ganzen ("enbloc") entfernt und zur weiteren pathologischen Untersuchung übermittelt werden.

Kann eine Metastasierung in die angrenzende Nebenniere ausgeschlossen werden, sollte diese nicht mitenfernt werden. Eine regionale Lymphknotenentfernung erfolgt bei suspekten vergrößerten Lymphknoten.

Im postoperativen Management gehören neben Labor- auch regelmäßige sonografische Kontrollen, sowie eine adäquate Schmerztherapie zum Standardprogramm. Ein stationärer Aufenthalt von etwa einer Woche sollte eingeplant werden.